Geschichte

In einer Urkunde aus dem Jahre 1320 wird "Tymmenaspe" zum erstenmal genannt. Wie man sieht, hat sich die Schreibweise des Namens seither nicht wesentlich verändert. So läßt sich der Namengeber und mögliche Gründungsvater des Dorfes leicht ausmachen: Es handelt sich um einen gewissen Timmo - ein im Mittelalter häufig vorkommender Männername -, der eine Kurzform zu Vornamen wie Dietmar usw. darstellt. "Aspe" ist der niederdeutsche Ausdruck für die Espe oder Zitterpappel. Timmaspe ist demnach der "Espenort des Timmo". Daneben gibt es in Holstein noch das Nachbardorf Krogaspe sowie Großen- und Hohenaspe.

Timmaspe liegt mitten im Heidegebiet der holsteinischen Geest, das sich als fast zusammenhängender Streifen in mehreren Abschnitten (Kattsheide, Ilooheide, Segeberger Heide usw.) quer durch das Land zieht. Archäologen und Geologen haben herausgefunden, dass diese Gebiete durch intensive Eisenverhüttung in vorgeschichtlicher Zeit zur Heide geworden sind. Hier vorkommendes Raseneisenerz wurde bei sehr hohem Holzverbrauch als Brennmaterial zu schmiedbarem Eisen veredelt. Durch die jahrhundertelange Abholzung verheidete schließlich die Landschaft, versteppte gewissermaßen. Die ausgewaschenen und minderwertig gewordenen Böden waren für die Landwirtschaft von geringem Interesse.

Besonders im 18. und 19. Jahrhundert versuchte man staatlicherseits bzw. unter Mithilfe des Staates, derartige Heidegegenden zu kultivieren. So heißt es z.B. im "Holsteinischen Courier" vom 18. August 1877: "Bekanntlich ist es eine der wichtigsten Aufgaben der provinzialständischen Verwaltung, die ausgedehnten Haidestrecken unseres Landes für die Cultur nutzbar zu machen. Der Provinzial-Landtag hat dafür nicht unbedeutende Mittel bewilligt und die Iloo-Haide in der Feldmark Timmaspe bei Nortorf ist zum Zwecke der Aufforstung angekauft." Die Aufforstung mit Nadelhölzern begann im folgenden Jahr. Die Kultivierung der Ilooheide brachte für Timmaspe sogar verwaltungstechnische Konsequenzen mit sich! Das Gelände wurde 1879 vom Gemeindegebiet abgetrennt und in einen selbständigen Forstgutsbezirk umgewandelt. Beide Teile - Gemeinde und Forstgutsbezirk - wurden erst 1928 im Zuge der Auflösung von Gutsbezirken in Schleswig-Holstein zur heutigen Gemeinde Timmaspe vereinigt.

Kommen wir abschließend zu einem "Europarekord", den Timmaspe hält. Er ist allerdings nicht sportlicher Art, sondern es handelt sich um den Haustierfriedhof zwischen Timmaspe und Gnutz. In der Ortschronik steht: "Seit seiner Einweihung [1980] hat dieser mit 20.000 Quadratmetern größte Haustierfriedhof Europas viel Aufsehen erregt. Über 30 Fernsehfilme, die über diese Stätte gedreht wurden, machten den Namen Timmaspe in der ganzen Bundesrepublik bekannt. So ist es kein Wunder, dass Hundebesitzer aus ganz Norddeutschland ihre verstorbenen Lieblinge zur Beerdigung nach Timmaspe bringen."  

Weiterführende Literatur

  • Jürgen Struck. Chronik der Gemeinde Timmaspe. Von den vorgeschichtlichen Anfängen bis in die Weimarer Republik. Timmaspe 1992.
  • Rolf Clausen. Chronik Timmaspe. Teil II. Timmaspe 1995.
  • Walter Lorentsen. Der Hundepriester erzählt: Jeder Hund stirbt anders. Timmaspe o.J.